Beim Bau des neuen Biozentrums der LMU in Martinsried 2008 wurde ein natürliches Gewässer des Europäischen Laubfrosches (Hyla arborea) platt gemacht und überbaut. Als Ausgleichsmaßnahme für das verloren gegangene Habitat wurden drei neue Tümpel unweit des neuen Gebäudes errichtet. Diese Tümpel wurden von der Laubfrosch- Population auch angenommen und so schlüpften 2013 die ersten Kaulquappen. Leider überlebte keines der Tiere die Sommerhitze, da die Tümpel durch die Hitze ausgetrocknet sind. Dies geschah zu schnell und unerwartet, von daher war es leider nicht mehr möglich, etwas dagegen zu unternehmen. Als saisonale Tümpel sollen die Gewässer zwar austrocknen, um unter anderem zu großen Prädationsdruck für die Kaulquappen zu eliminieren, allerdings erst gegen Ende des Sommers und nicht zu Beginn, wenn die Tiere noch am Wachsen und sich Entwickeln sind.
Unter der Leitung von Maximilian Mühlbauer und Alexander Hausmann bildete sich die „AG Laubfrosch“, die sich in den darauffolgenden Jahren um die Tümpel kümmerte. Um die Situation für die Frösche zu verbessern, wurde ein Aktionsplan entwickelt mit drei Schwerpunkten:
– Die Dokumentation des zu schnellen Austrocknens und damit der
unzureichenden Anlage der Teiche; daraufhin die Weiterleitung dieser Daten an
den LARS (Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern), die
Gemeinde Planegg und das Bauamt.
– Das Auffüllen der Teiche und das Halten eines gewissen Wasser-Niveaus zum
guten, naturgerechten Überleben der Population für das Jahr 2014.
– Kontakt mit den Behörden und Klärung der Situation für das Jahr 2015, damit
die baulichen Defizite nicht von Ehrenamtlichen ausgeglichen werden müssen,
sondern von den Verantwortlichen.
Neben der Bearbeitung der drei Schwerpunkte wurden die Teiche über den Sommer hinweg immer wieder per Hand aufgefüllt. Die eingeleitete Wassermenge betrug für jeden der drei Teiche ungefähr 1.000 Liter, verteilt auf ca. 12 m2 (tiefster Punkt der Gewässer bei 13-16 cm). Das Wasser hierfür wurde unter Genehmigung der Ökologie-Abteilung des Biozentrums aus deren Außenbereich und der verfügbaren Grundwasserquelle entnommen. Auch in den folgenden Jahren wurden alle drei Ausgleichsflächen der Teiche immer wieder aufgefüllt, vor allem im Jahr 2018.
Da der Sommer 2018 außerordentlich heiß und trocken war, trockneten die Froschteiche sehr schnell aus. Dies machte es nötig, teilweise zweimal die Woche nachzufüllen, um das komplette Trockenfallen zu verhindern. Über das Sommersemester 2018 wurden zusätzlich zu den regelmäßigen Auffüllaktionen im Zuge eines Seminares unter der Leitung von Dr. Schultes umfassende Probungen der direkten Flora und Fauna um und in den Gewässern unternommen. Darüber hinaus wurden die chemischen Parameter und die Temperatur im ersten der drei Froschteiche dokumentiert. Die Ergebnisse zeigten die zu erwartenden Schwankungen in der Temperatur und dadurch bedingt auch im Sauerstoffgehalt der Tümpel. Am 30. Mai 2018 wurde mit 32,2° C die höchste Wassertemperatur gemessen. Zudem zeigte sich, dass die Tümpel sehr nährstoffarm sind, die chemischen Parameter wie Nitrat, Nitrit und Phosphor blieben durchweg konstant auf sehr niedrigen Werten. Außerdem wurde beobachtet, welche Tiergruppen sich in den Tümpeln entwickeln und dort leben.
Nach einer Besprechung mit dem LBV wurde im September 2018 dann schließlich unter Mithilfe von Freiwilligen der LBV-Hochschulgruppe eine Teichsanierung durchgeführt. In den folgenden Wochen danach konnte man auch sehen, dass vor allem die beiden äußeren Teiche nicht mehr ausgetrocknet sind. Nur der mittlere Teich hat mehr Wasser verloren, da er sehr klein ist und auch keinen Schatten durch umliegende Büsche oder Bäume bekommt. Im Jahr 2019 trockneten die Teiche manchmal trotzdem noch aus, da es im Sommer sehr heiß und trocken war. Allerdings haben die Teiche die Hitze und die Sonne länger ausgehalten, sodass sie erst sehr spät ausgetrocknet sind. Fazit der Teichsanierung: Es hat auf alle Fälle etwas gebracht, aber perfekt ist es noch nicht! Daher arbeiten wir inzwischen an neuen Plänen, um die Teiche weiter zu verbessern.